Kristina Wuss - Pressestimmen

Die intensive Auseinandersetzung mit Geschichte in den aktuellen Inszenierungen von Kristina Wuss wird im In- und Ausland kommentiert:

Über die historischen Bezüge in "Don Quichotte" befand Boris Gruhl in den "Dresdner Neuesten Nachrichten" im Oktober 2015: "Assoziationsbesessen" - "Die […] Regisseurin vertraut mit sicherem Gespür der Musik dieser außergewöhnlichen Partitur, in der viele Stile und Einflüsse zusammenkommen: Anklänge Wagnerischer Leitmotive oder auch der heitere Übermut der Spieloper in spannenden Gegensätzen zu empfindsam komponierten Phasen von kammermusikalischer Durchsichtigkeit. So wie die Musik gerade bei den drei Protagonisten hörbar werden lässt, was sich hinter Maskierungen, von Öffentlichkeit und Traditionen zugeschriebenen Klischees, an Empfindsamkeit verbirgt, so wollte die Regisseurin wohl anhand ihrer Zeitreise, die von der Renaissance bis in die Gegenwart führt, beim Zuschauer die Empfindsamkeit für ihre zeitlosen Figuren wecken und so den Verlachten ihre Würde zurück geben. Don Quichotte, verehrt und verlacht, und vielleicht doch ein Heiliger, an dessen Schild sogar die Spötter ihre ihre Gebetszettelchen heften."

Im August 2015 "Puccini trifft Geierwally" in München - Corinna Klimek in "Nachtgedanken" - „Letztens beschwerte sich doch jemand in meiner Timeline, dass im August in München kulturell nix los wäre. Hat anscheinend noch nie was von der Oper in der Pasinger Fabrik […] gehört, […]. Und von Kristina Wuss. Eine Spezialität der jungen Regisseurin ist es, die oft ungewöhnlichen Räume in ihre Inszenierungen miteinzubeziehen, in diesem Fall die die ehemalige Kommandozentrale der Münchner Feuerwehr. […] Das Publikum liess sich neugierig an die verschiedenen Orte führen, geleitet von Escamillo oder dem Chor, schaute durchs Fenster auf die Szene. Dazu kam eine hervorragende Personenführung, angepasst an die Örtlichkeit und die ausgewählte Szene.“

Anita Naujokat in der "Süddeutschen Zeitung" meint über "Die Zauberflöte" in München 2014: „Ihr ist eine fantasievolle, witzige und zauberhafte Inszenierung gelungen.“ / „(…) die nah an dem ist, was sich Schikaneder ursprünglich für sein Haus gewünscht hat.“ (Andreas M. Bräu, „Opernnetz“)

Jörg Konrad von „Kultkomplott“ befand über "Dido und Aenas" im Juli 2014: "Im Grunde ein zeitloses Stück, das Kristina Wuss mit deutlichen, aber nicht erschlagenden Bezügen zur Gegenwart inszeniert hat."
Sabine Zaplin ("Süddeutsche Zeitung", von „Kulturwelle5.de“) schreibt dazu: „Regisseurin Kristina Wuss hat aus dem antiken Stoff um die phönikische Prinzessin Dido und ihre tragische Liebe zum trojanischen Helden Aeneas ein phantasievolles Drama geschaffen, das mit zahlreichen witzigen Details bis in die kleinsten Rollen hinein Theater pur für alle Sinne bietet. […] Jeder Mitwirkende, bis hin zu den Kindern, spielt aufmerksam und mit großem Ensemblegeist seine Rolle, in jedem Moment. Genau das erzeugt die große Kraft dieser Inszenierung: alle tragen die Handlung gemeinsam, zu jeder Zeit.“

Über "Geigerin und blauer Vogel" in München 2013 befindet Eugenia Winckler im „Opernnetz“: „sehr viel Gespür für die Geschichte und den Ort bewiesen, das Gebäude perfekt genutzt und eine einmalige Atmosphäre geschaffen.“

Wieslaw Kowalski schreibt in „Teatr dla Was“ im April 2012 über „Rusalka“ zur Eröffnung des Internationalen Festivals der Opera Nova Bydgoszcz: „Bravi für Kristina Wuss, für ihre tiefgründige Interpretation und den reifen Blick, welcher Dvořaks Werk nicht die Klarheit und Kraft nimmt und gleichsam zu musikalischem, ästhetischem und rein menschlichem Bewegt-Sein führt.“
Michael S. Zerban äussert sich in „Opernnetz“ im Mai 2012 zur Idee: „Der Erfolg des Abends aber ist der geniale Einfall, der vermutlich nur ein einziges Mal funktioniert. Wuss lässt die unmittelbare Umgebung des Opernhauses im verzauberten Licht der Bühne entstehen.“

Und Renate Zauscher („Süddeutsche Zeitung“) findet im Oktober 2011 „La Traviata“ – „wunderbar tragisch“ - „Wuss hat die Oper sehr bewegt, sehr körperbetont inszeniert.“
„Hinreißend und glanzvoll“ wird von Dr. Bärbel Schäfer ihre Rezension im „Münchner Merkur“ im September 2011 überschrieben: „Regisseurin Kristina Wuss entschied sich für Pomp im Pariser Zeitgeist des 19. Jahrhunderts und Elemente, die ins Skurrile kippen. In der Requisite steckt viel Symbolkraft.“

Ken Smith charakterisiert in “Time Out Hong Kong“ „Alcina“ (Hong Kong Arts Festival) im Februar 2009: „Kristina Wuss´s production managed to inject a fine contemporary edge avoiding the abuses of many Eurotrash productions. “

„Lulu“ (Korea National Opera Seoul) wird von Young-Suk Lee in “Seoul Yonhabnews” im November 2010 beschrieben: „Eine durchaus beeindruckende Inszenierung, welche von Anfang an bis zum letzten Moment mit ungeheurer Kraft und Vitalität imponierte. Aufgrund ihrer sich unaufhörlich fortsetzenden Bewegungen gab es keinen Platz für Langeweile bei den Zuschauern, […].“

Über „Salome“ von Richard Strauss in Bremerhaven befand Gerhard Asche im „Weser-Kurier“ im Juni 2008 - „Die Stärke der jungen Regisseurin Kristina Wuss liegt in der Personenführung. Auf der von Marcel Zaba geschickt entworfenen doppelstöckigen Bühne baut sie vielschichtige Beziehungen zwischen den Personen auf. [...]“

„Adriana Lecouvreur“ wird von Detlef Stapf im „Nordkurier“ im Februar 2007 beschrieben: „In Neustrelitz brachte Kristina Wuss diese schillernde Welt aus Theaterluft, Pulverdampf und Veilchengeruch auf die von Axel Schmitt-Falckenberg opulent ausgestattete Bühne. [...] Regisseurin Kristina Wuss versucht am Landestheater Neustrelitz achtungsvoll eine Gratwanderung, die zarte musikalische Seele des Werkes mit den grausamen historischen Wirklichkeiten des kurländischen Krieges zu konfrontieren […].“

Auch die Auseinandersetzung mit Chor – und Ballettopern wird von der Fach- und Regionalpresse gleichermaßen beachtet. So befindet Dr. Uwe Schweikert über „Carmen“ in „Opernwelt“ im März 2010: „Man möchte die wuselnde Lebendigkeit immer wieder anhalten, um sie wie ein Gemälde zu betrachten. [...] Wuss versteckt ihre Einfälle, ganz im Sinne von Goethes `zarter Empirie´, an der Oberfläche, vor allem: Sie übertreibt und karikiert nicht.“

Die „Strandräuber“ von Ethel Mary Smyth erhielten Mehrfachnominierungen Beste Regie, Bühne, Wiederentdeckung im Jahrbuch 2007 der „Opernwelt“, Chefredakteur Dr. Stephan Mösch meint dazu „Die junge Regisseurin ließ sich [...] nicht irritieren. Sie hat mit Chor und Extrachor glänzend gearbeitet und sorgt auf der kielartig nach vorne stoßenden Bretterbühne von Lukas Noll für eine stimmungsdichte, psychologisch fein ausgeleuchtete Inszenierung. [...]“

„Die tödlichen Wünsche“ von Giselher Klebe am Landestheater Detmold charakterisiert K.G. von Karais vom „Opernglas“ im April 2006: „Was an diesem Werk heute noch fasziniert, ist dessen filmische Überblendungstechnik, die als Ganzes ein Szenarium ergibt, [...] von den Tugenden Hoffmannesker Traumbilder. Das Opus hat an Suggestionskraft nichts verloren. [...] es gelang, so etwas wie einen magischen Realismus zu evozieren“.



Probenarbeit

Probenarbeit in Seoul